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Nicht was wir erleben,

sondern wie wir empfinden,

was wir erleben,

macht unser Schicksal aus

Maria v. Ebener - Eschenbach

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Zwei Übungen sollen hier vorgestellt werden:

1. Der Body-Scan 

ist die wichtigste Basisübung der MBSR-Methode. Sie ermöglicht uns nicht nur eine tiefe Entspannung zu erleben und die im Körper empfundenen Stressfrühwarnsymptome rechtzeitig wahrzunehmen, um ihnen erfolgreich entgegen wirken zu können, sondern auch mit Stressauslösern / den Stressoren gelassener umzugehen! Es kann uns auf diese Weise gelingen die Stresssituation als weniger bedrohlich zu empfinden und sogar kreative Lösungswege zu entdecken! Wir empfinden uns als weniger ausgeliefert, weniger als Opfer der Situation, weil wir handlungsfähig sind!

 Dr. J. Kabat-Zinn schreibt:„Das Körperdurchwandern hat sich als eine überaus effektive und heilende Form der Meditation erwiesen. Es ist der Kern der Meditationsübung im Liegen, die wir bei der Stressbewältigung durch Achtsamkeit anwenden. Dazu gehört, dass wir mit dem Geist systematisch durch den Körper wandern und dabei den verschiedenen Regionen des Körpers eine wohlwollende, offenherzige und interessierte Aufmerksamkeit entgegen bringen… Wenn Sie sich den Körper als Musikinstrument vorstellen, dann ist das Körperdurchwandern eine Art, dieses Instrument zu stimmen“ ( Dr. J. K.- Z., „Zur Besinnung kommen“, S. 256, 257) 

  Der Body-Scan ist demzufolge  eine Methode, die es uns ermöglicht alle Teilelemente unseres Körpers einzeln wahrzunehmen, indem wir sie wie mit einem Scanner / unserem Bewusstsein, „abgescannen“ und dabei alle aufkommenden Sinneseindrücke, Gefühle, auch Schmerzen achtsam, nicht wertend, ohne Identifizierung, auch ohne gedankliche und somit begriffliche Kommentierung wahrnehmen. Auch die achtsame Atemwahrnehmung im Körper (Bauch/Bauchdecke, Brustraum, der Nase und im Körper als Ganzes) spielt bei dieser Übung, wie auch bei der Meditation, eine wichtige Rolle, deren Wirkung allerdings nur in der Praxis erfahren werden kann (wie im Übrigen alle Achtsamkeitsübungen!)

Den Vernetzungsprozess zwischen Körper, Gefühlen und Gedanken beschreibt Dr. J. Kabat – Zinn folgendermaßen:„Körperempfindungen gehen oft mit Emotionen und Gedanken einher. Jeder Gedanke oder jedes Gefühl, das im Geist entsteht, löst wiederum eine Empfindung im Körper aus. Indem wir während des Body- Scans diese Vorgänge im Detail beobachten, lernen wir unseren Körper und Geist in einer neuen Tiefe kennen“ (L.Lehrhaupt und P. Meibert, „Stress bewältigen mit Achtsamkeit", S.73)
Diese über einen längeren Zeitraum praktizierte Methode ermöglicht uns nicht nur die Wahrnehmung eines besseren Körpergefühls und das frühzeitige Erkennen/Erspüren von schwierigen Körperempfindungen wie Verspannungen, Schmerzen und durch Stressoren und verschärfende Gedanken und Gefühle verursachte Körperreaktionen wie Bauch- Kopf oder Muskelschmerzen…, sondern ermöglicht uns auch unser Selbst / unseren Geist, Gefühle und Gedanken, das ganze vernetzte System aus Konditionierungen, Projektionen, Neurosen…, das wir „Ich“ und „Mein“ nennen, besser kennen  zu lernen. 
          


  
           
2. Die Achtsamkeitsmeditation  

  - was sie ist und was sie nicht ist -

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Gedanken kommen und gehen.....

 

Zur Annäherung an das Thema Meditation und zur Beantwortung der Frage, was Meditation ist, sollen an dieser Stelle sowohl die Wisselschaftler als auch die Meister/innen selbst zu Wort kommen, die sich sowohl theoretisch als auch praktisch damit auseinandergesetzt haben und über einen großen Erfahrungsschatz verfügen:„Unser Leben ist eine endlose Reise: es ist wie ein breiter Highway, der in die unendliche Ferne führt. Die Meditation liefert uns ein Fahrzeug…Unsere Reise besteht aus permanenten Höhen und Tiefen, aus Hoffnungen und Ängsten, aber es ist eine gute Reise. Die Meditation ermöglicht es uns die Beschaffenheit der Straße zu spüren, und nur darum geht es bei der Reise.“ (Chögyam Trungpa,            (s. Literatur)

Aus neurobiologischer Sicht hat die Meditation einen Einfluss auf das Gehirn und den gesamten Organismus: unter funktionellem Gesichtspunkt wird die Neuroplastizität bestimmter Hirnareale stimuliert und Botenstoffe wie der Glücklichmacher Dopamin und endogene Opiate wie Körper eigenes (endogenes) Morphium werden produziert, die einen wissenschaftlich nachgewiesenen Einfluss auf das Wohlbefinden und die Gesundheit haben, weil das Immunsystem gestärkt wird. Auch die längerfristig schädlichen Einflüsse von Adrenalin, Cortisol und Noradrenalin, die in Stresssituationen gebildet werden (um den Organismus auf eine angemessene Stressreaktion / Stressantwort, vorzubereiten, oft aber nicht vollständig wieder abgebaut wird, vor allem bei Dauerstress)) können durch endogenes Morphium neutralisiert werden, sodass sogar Glücksgefühle entstehen (s. Prof. Dr.. T. Esch: "Die Neurobiologie des Glücks", S. 35, 56; s. auch Gesundheit auf dieser website und Literatur)

Veränderung von Augenblick zu Augenblick

 „In der Achtsamkeitsmeditation geht es darum, zu üben, mit einer wertfreien Beobachtungshaltung an die Gedanken und Gefühle heranzugehen. So kann es gelingen sich nicht in den Gedankenketten zu verlieren, die häufig eine Ursache für Stress und Unbehagen sind…Wir müssen uns von den mentalen Kettenreaktionen frei machen, die durch die Grübeleien ins Unendliche fortgesetzt werden. Wir müssen lernen die Gedanken kommen und gehen zu lassen, statt ihnen zu gestatten immer wieder Besitz von uns zu ergreifen.“      (L. Lehrhaupt / P. Meibert, „Stress bewältigen mit Achtsamkeit“, S. 40, 41)

Dr. W. Reuter weist in einem seiner Vorträge zum Thema Achtsamkeit (am 09.02.2014) aus buddhistischer Sicht darauf hin, dass wir in der Meditation nicht nur unsere Körperempfindungen wahrnehmen können, sondern auch den Raum, den unser Körper ja zu 99,9% ausmacht (aufgrund der Tatsache, dass die unserem Körper bildenden Atome selbst von Raum umgeben sind). Auch den feinstoffliche Körper, der weit über unseren grobstofflichen hinausragt und auch außerhalb unseres grobstofflichen Körpers Raum bildet, können wir in der Meditation spüren. In diesem Kontext ergab sich die Frage nach der Beschaffenheit des Raumes / ist er leer oder energetisch? Da Energie nicht verloren gehen kann (s. A. Einstein) ergab sich nun die Frage: "Was bleibt eigentlich nach dem Tod von uns übrig?"

►"Bei der Meditation geht es nicht darum, irgendwohin zu gelangen. Es geht vielmehr darum, dass Sie sich selbst erlauben, genau so zu sein, wie Sie im Moment gerade sind  und dass Sie auch der Welt gestatten genau so zu sein wie sie gerade im Moment ist…  Das Paradoxe ist jedoch, dass Sie sich selbst und die Welt nur verändern können, wenn Sie einen Moment beiseite treten, wenn Sie sich hingeben und es den Dingen vertrauensvoll erlauben, so zu sein wie sie bereits sind, ohne etwas anzustreben. Wie können wir das tun? Eben indem wir einen Moment innehalten, um den Weg frei zu machen, um uns aus dem Fluss des Denkens heraus zu nehmen, am Ufer zu sitzen und und für eine Weile in den Dingen wie sie unterhalb unseres Denkens sind auszuruhen. Das bedeutet, dass wir für einen Augenblick bei dem bleiben, was ist. Vom Standpunkt des Gewahrseins aus ist also jeder Bewusstseinszustand ein meditativer Zustand. Zorn oder Traurigkeit zu untersuchen ist ebenso interessant…wie Begeisterung oder Freude… und es ist weit wertvoller als ein leerer Geist…, der nichts wahrnimmt und mit nichts im Kontakt ist….alle Bewusstseinszustände und körperlichen Zustände sind Gelegenheit uns selbst besser kennen zu lernen…“ (Dr. Jon Kabat – Zinn, „Zur Besinnung kommen")

Die Achtsamkeitsmeditation, wie sie in dem 8-wöchigen MBSR – Kurs gelehrt wird, ist demnach eine Methode, die es uns ermöglicht Gedanken, Gefühle, Körperempfindungen und akustische Eindrücke auf eine nicht konzeptuelle Art achtsam wahr- und anzunehmen, ohne Identifikation mit den jeweiligen Eindrücken und Zuständen.

Sie ergänzt, erweitert und vertieft die Erfahrungen beim Bodyscan um die Dimension der geistigen Erkenntnis durch die direkte Erfahrung des „Soseins“ in der praktischen Übung.

In diesem Kontext schreibt Eckhart Tolle:„Wenn du deinen Verstand wirklich kennen lernen willst, dann wird dein Körper dir immer ein ehrlicher Spiegel sein, schau dir also das Gefühl an oder vielmehr fühle es in deinem Körper. Wenn ein offensichtlicher Konflikt zwischen Gefühl und Gedanken entsteht, dann kannst du sicher sein, dass der Gedanke die Lüge ist und das Gefühl die Wahrheit. Nicht die fundamentale Wahrheit dessen, was du bist, aber die relative Wahrheit über deine innere Befindlichkeit zu diesem Zeitpunkt." 
(E.Tolle, "Jetzt", S.17)

 

von Moment zu Moment ... am 06.11.


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